Sonntag, 24. Dezember 2017

Silvester 2017

Lärm machen vor dem Knast!

Der Jahreswechsel ist ein Zeichen für die voranschreitende Zeit. Besonders Gefangene haben Grund, das zu feiern. Das bringt ihre Entlassung ja näher. Und Menschen, die gegen das Wegsperren und Ausgrenzen sind, haben Gründe, denen im Knast zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind. Das wird in Köln uns anderswo traditionell mit Kundgebungen an der Knastmauer gemacht, speziell an Silvester. Anderswo meist ohne Anmeldung. In Köln haben wir das Jahzehnte lang mit Anmeldung gemacht, um mehr Mitmachende zu erreichen.

Zumindest mit den angemeldeten Umzügen entlang der Knastmauer haben wir aber schlechte Erfahrungen gemacht. Was in den Kölner Straßen an diesem Abend tausendfach passiert - das Abfeuern von Raketen - wurde bei diesen kleinen Demos so extrem reglementiert, dass das mehrfach zum Abbruch der kleinen Demo führte. Dabei wollten wir doch eigentlich möglichst viele Menschen in dem Isolationsbau erreichen!
Deshalb hatten wir schon 2015 dazu aufgerufen, in kleinen Gruppen unangemeldete Spaziergänge entlang der begehbaren Seiten der Knastmauer zu machen mit Krachinstrumenten, Megaphonen, Sprechchören, Böllern und Lichtzeichen. Halt so, dass Gefangene merken, dass das nicht die Kinder der Schließer sind, die rumböllern, sondern knastkritische Menschen mit solidarischen Grüßen.

Die Gruppe ABC-Rheinland hat sich dann aber in den vergangenen 2 Jahren darum bemüht, zumindest eine unbewegte, angemeldete Kundgebung am Ossendorfer Knast zu organisieren. Sie hatten die Einschätzing, dass sonst keiner kommt. Vielleicht hatten sie damit ja sogar Recht? Wir haben uns dem nicht ganz entzogen, sondern ein wenig mitgeholfen. Aber unser Ziel blieb es, auch für entferntere Hafthäuser hörbar zu werden. Während der offiziellen Kundgebung mit Musik und Redebeiträgen in der Nähe des Haupteingangs zogen einige also zu anderen Plätzen, um Grüße in verschiedenen Sprachen über die Mauer zu bringen. Das waren nicht nur wir, die dazu aufgerufen hatten, sondern auch engagierte Menschen, die auf den Aufruf reagierten

Beim diesjährigen Silvester wird solches ganz besonders wichtig sein. So weit wir bisher unterrichtet sind, gibt es derzeit keine Initiative für eine angemeldete Kundgebung. Das heißt es fehlt der Lautsprecherwagen. Es fehlt auch ein geplantes Programm.

Selber was tun ist angesagt!

Von einigen wenigen  Aktiven wissen wir, dass sie entschlossen sind, Silvester am Köln-Ossendorfer Knast aufzutauchen und sich für die Gefangenen bemerkbar zu machen. Wir hoffen darauf, dass sich noch mehr Kleingruppen und Einzelne dazu aufraffen können, etwa ein Stündchen des Tages so zu verbringen. Das muss auch nicht zu der gewohnten Uhrzeit um 18 Uhr sein. Halt wie es Euch am besten passt. Die wenigen schon Entschlossenen werden allerdings zur üblichen Zeit dort sein, damit keine diesmal Uninformierten, die immer gekommen sind, ins Leere laufen. Von ca. 18 Uhr bis 18:30 werden einige von uns auf der Rochusstraße verbleiben. Ihr werdet uns dann schon irgendwie hören und treffen können. Danach geht’s dann noch um die Ecke zur Butzweiler Straße für den Versuch, auch das Strafhaft-Haus der Männer akustisch zu erreichen. Wenn mehrere Gruppen sich kreuzen und es gleichzeitig an verschiedenen Stellen rundherum „kracht“, macht es drinnen und draußen wohl etwas mehr Spass. 

Als Hinweis für Mitmachwillige:
- Konflikte mit der Staatsgewalt gab es nicht bei bisherigen Silvester Einzel- und Kleingruppen-Spaziergängen
- Aktionszeitraum sollte tagsüber und am frühen Abend sein. Um Mitternacht wollt Ihr alle sicher anders feiern. Und dann würdet Ihr Gefangene auch nicht mehr erreichen. Die machen selbst einigen Tamtam. Und wenn draußen alles ballert, wären Grüße nicht mehr als solche erkennbar.
- Direkt vor dem Hauptseingang zu stehen, ist wenig sinnvoll. Dort ist nur die Verwaltung. Von der Rochusstraße auf betrachtet sind dann rechts davon U-Haft-Häuser der Männer, ganz rechts außen ist ein U-Haft Haus der Frauen. Links vom Eingang sind Strafhafthäuser der Frauen. Die Architektur in Ossendorf behindert die Möglichkeit der Kontaktaufnahme zwischen drinnen und draußen sehr. Trotzdem sollten wir es versuchen.
- Seid kreativ! Bringt was mit zum Krach machen! Megas sind gut. Aber auch gemeinsames Brüllen von Grüßen kommt an manchen Stellen rüber. Wenn Ihr Gejohle als Antwort hören könnt, wart Ihr sehr erfolgreich. Auch wenn Ihr keine Antwort hört, bedeutet das nicht unbedingt, dass Ihr drinnen nicht bemerkt wurdet. Als einzelne zu grölen. ohne zu wissen, ob die in den anderen Zellen mitmachen, lässt manche zögern. Aber nachher wird drüber geredet, dass Silvestergrüße über die Mauer kamen. 
- Nachträgliche Berichte  von Spaziergänger/innen (egal ob in und außerhalb der Kernzeit 18-19 Uhr aktiv) wären hilfreich, damit wir einschätzen können, ob so ein Vorschlag selbständige Horden zu bilden in Köln DOCH funktionieren kann
Also:
Wir hoffen, dass die Gefangenen was Solidarisches zu hören kriegen
Wir freuen uns drauf, einigen von Euch begegnen zu können

SOLIDARITÄT MIT GEFANGENEN UND  AUSGEGRENZEN

FÜR GESELLSCHAFT OHNE KNÄSTE,
OHNE UNTERDRÜCKUNG, AUSGRENZUNGEN UND AUSBEUTUNG

                                                                                                             
                                                                Autonomes Knastprojekt
                                                                autonomes-knastprojekt@riseup.net

Sonntag, 9. Juli 2017

Platz machen für G-20-Protestler !

Der nachfolgende Brief wurde uns rechtzeitig vor dem G-20-Gipfel zugeschickt. Eigentlich sollte er
breiter gestreut werden. Aber da wir relative digitale Analphabeten sind, haben wir das nicht geschafft. Nun setzen wir den Text, der ja um Hilfe von Durchblickenden bittet, am Ende der G-20-Tage wenigstens in unserem "hauseigenen" Blog.
Den Blickwinkel, dass auch in Hamburg untergebrachte Untersuchungshaft-Gefangene von den Vorbereitungen auf die bei G-20 einzusetzenden Repressionsmaßnahmen betroffen sind, haben wir sonst nirgendwo gelesen. Natürlich muss der Knastschaden-Kollektiv-Sprecher das selbst irgendwo gelesen haben. Aber in den Medien kann das ja höchstens mal ein Nebensatz gewesen sein bei der Berschreibung der in Hamburg getroffenen Maßnahmen. Wir halten es für sinnvoll, auch auf die als "Kollateralschaden" genutzen anonymen U-Haft-Gefangenen zu blicken und sich für sie einzusetzen.
In einem anderen Text fordert André zur Soilidarität auf mit denjenigen, die - offensichtlich schon vorher absehbar - im Rahmen der Anti-G-20-Proteste in den Knast einfahren werden. Aber er fordert auch dazu auf, dabei diejenigen nicht zu vergessen, die wegen der Machtspiele der Herrschenden einfach wie wertlose Sachen weggeschoben wurden: die U-Haft-Gefangenen, die "vorsorglich" für G-20-Protestler weichen mussten, nicht in vorzeitige Freilassung, sondern in einen entfernteren Knast.

Freitag,der 22.06.2017
Offener Brief!
Knastschaden'§'Kollektiv ruft zum Protest auf gegen das Vorgehen der Justiz in Hamburg!
Untersuchungsgefangene wurden für den G-20 Gipfel in andere Bundesländer verlegt... ! Ein Skandal, den wir, Knastschaden'§'Kollektiv,  nicht einfach hinnehmen werden!

Daher legen wir Dienstaufsichtsbeschwerde beim Bundesjustizminister vor.
Es ist schon ein Verbrechen gegen Protest und freie Meinungsäußerung, dass Hamburg zum Verbot von Demonstrationen zum G20 Gipfel ausgerufen wird.
Doch hier wurden Gefangene überraschend und hastig aus ihren Zellen genommen, in Knasttransporter verscharrt und verlegt in andere Bundeslander (Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein u.a.). Dass Untersuchungsgefangene auch Rechte haben, vor allem als UN-schuldig gelten bis zur rechtskärftigen Verurteilung, wird nicht berücksichtigt. Der Bullenwahn nimmt sich das Recht eben heraus und
hebelt auch hier das StPO, GG aus. Auch Angehörige und befreundete Menschen sind davon betroffen,
da sie dann nur noch unter erschwerten Bedingungen oder gar nicht mehr besuchen können,
Ob die betroffenen gefragt wurden, ob es hier eine Kourdinationsberatung von Seiten
der Justiz gegeben hat, war für uns in der Kürze nicht zu erfahren...

Daher möchten wir eine/n jede/n draußen aufrufen, uns sämtliche Informationen zu schicken: wer koordinierte die Angelegnheit, wer ist der "Erfinder der Sache" und welcher Justizminister hat es angeordnet (der Länder oder Maas)?
Und um uns zu unterstützen schickt eure Solidarität!

Kontakt könnt ihr aufnehmen:
André B. M.M à Moussa Schmitz
Simonshöfchen 26..
42327 Wuppertal
www.facebook.com/knastschadenkollektiv
andreschmitz@yahoo.com

Montag, 1. Mai 2017

GEFANGENE

ALS ARBEITER/INNEN

UND ARBEITSLOSE

Der folgende Beitrag eines mit uns zusammenarbeitenden Gefangenen wurde anscheinend am 18.04. geschrieben, kam mit Poststempel 26.04. zwischen 28. und 30.04 bei uns an. Er konnte erst am 30.04 von uns in Augenschein genommen werden. Also etwas sehr spät für einen Aufruf zum ersten Mai. Wir setzen den Text nun trotzdem in unseren Blog. Denn der Inhalt gilt nicht nur für diesen einen Tag, sondern für das ganze Jahr. 
Gefangene müssen drinnen selbst für ihre Interessen kämpfen. Aber ohne Solidarität stehen sie sehr allein und ziemlich chancenlos da, selbst wenn Tausende von ihnen etwas vom Staat und Vollzugssystem fordern. Sie brauchen Aufmerksamkeit und Verständnis für ihre Situation von Menschen "draußen". Von ehemaligen Gefangenen, die ihre Erfahrung nicht verdrängen, von Angehörigen und Befreundeten, aber auch von solchen, die noch keine Begegnung mit dem Gefängnis hatten, aber sich für die damit verbundenen Probleme öffnen.

18-04.2017

Grußwort zum Tag der Arbeit

Erster Mai hinter Gittern!

Wieviel Kampf für die Rechte der Arbeiter sowie der arbeitslosen Häftlinge können wir aufbringen? Wie können wir unsere Stimme erheben? Um zu sagen „NEIN!“ Denn in „Freiheit“ steigt die Armut. Arbeiterfamilien können kaum noch die Miete zahlen. Ein Urlaub im Jahr? Für eine Familie mit einem oder zwei Kindern in der BRD kaum möglich! Und nun sind in den letzten Jahren „Mindestlohn auch für Häftlinge!“ die Forderungen der GG/BO und anderer aktiver Gefangener. Doch kein Bundesland ist einen Schritt weit nach vorn gegangen. Im Gegenteil!

„Gefängnismitarbeiter klagen über Vollzugsrecht“
Deutschlands Gefängniswärter beklagen große Probleme bei der Überwachung und Betreuung von Häftlingen. Die Ursache? Ein reiner Flickenteppich an Gesetzesregelungen in den einzelnen Bundesländern. Bundesland I hat Taschengeld für Arbeitslose von ihren „Eigengeld“ Dagegen bezahlen sie in Bundesland II den Arbeits­losen ein Taschengeld aus Steuergeldern. Es sind ja nur Häftlinge! Arbeiter zweiter Klasse. Moderne Sklaven in einer Demokratie! Was man unter dem Deckmantel sogenannter Resozialisierung verkauft.
ES GIBT KEINE RESOZIALISIERENDE HILFE VON DER JUSTIZ! ES IST AUSBEUTUNG BILLIGER ARBEITSKRÄFTE, DIE VERURTEILT WORDEN SIND ZU FREIHEITSSTRAFEN. ABER DOCH NICHT ZU STRAFEN IN ARBEITSLAGERN DER NBRD !

Daher fordern wir:
  • sofortiges Ende der Versklavung von Strafgefangenen
  • sofortige Angleichung der Löhne auf den Mindestlohn
  • Angleichung der Löhne – jetzt! - von Ost und West. (Denn selbst diese Ungleichheit gibt es auch in Haft!)
  • Arbeitslosenversicherung umsetzen! (Denn Arbeiter/innen bezahlen jeden Monat ihren AV-Beitrag, erhalten aber im Gefängnis bei Arbeitsmangel, arbeitsbedingter Krankheit u.ä. kein Arbeitslosengeld, -hilfe. Hier müssen wir fragen: Ist das noch zeit-, rechtsgemäß im Jahre 2017?
  • Fortzahlung im Krankheitsfall!
  • bei Arbeitsmangel nicht mit Taschengeldsätzen von täglich 1,72 € zu „bezahlen“. (Das missachtet das Existenzminimum eines Gefangenen. Denn auch Gefangene haben das Recht auf eine Existenz­sicherung., das Recht auf Leben und Gesundheit, auf Versorgung, Religionsfreiheit, Kontaktaufnahme. Das alles wird uns genommen, wenn Staat und Justiz den Arbeitslosen hinter Gittern mickerige ALMOSEN geben,
Wir sagen NEIN und fordern die Justizminister aller Bundesländer JETZT auf, diese Bedingungen SOFORT umzusetzen. Wir sind keine Sklaven der Justiz, die ihr scheinheilig ausbeuten dürft.



SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE
Setzen wir sie ein! Am Tag der Arbeit, dem ersten Mai, und das ganze Jahr über von Berlin bis Wuppertal, von Köln bis Magdeburg, Straubing bis Hamburg. Es sind Arbeiter- und Menschenrechte, die tagtäglich untergraben werden unter dem Deckmantel der Resozialisierung. Diese gibt es nicht. Oder nur vereinzelt. Die Masse fällt nach der Haft wie vor der Haft ins soziale Abseits. Wenn Arbeiter in Freiheit kaum ihre Miete zahlen können, was soll dann erst ein Ex-Gefangener?

Zeigen wir weiterhin der Öffentlichkeit, dass Arbeit hinter Gittern nur der Ausbeutung dient. Opel, Porsche, Mercedes-Benz bis hin zu Siemens, Miele und viele andere Firmen bedienen sich am Sklavenhandel der Justiz Wir werden als Lohndrücker und Streikbrecher missbraucht. Dem fordern wir ein Ende.
Daher rufen wir zum 1.Mai Euch, Freund/inn/en, Genoss/inn/en, Arbeiter/inn/en auf, Euere Stimme zu erheben für uns, die wir eingesperrt sind in den Kerkern des Kapitalismus.In Massen sitzen die Armen in Gefängnissen. Langjährig hier Lebende und Flüchtlinge sperrt man für Bagatelldelikte ein. Auch Araber, die doch „alle Terroristen sind“. So ist es dem Bürger doch egal, dass es sich um arme Menschen handelt, die geflohen sind vor Krieg, Elend, Folter und Terrorregimen. Migranten und Flüchtlinge werden einfach abgestempelt. Attentäter, Frauen­verächter, Sexmonster. Bei jedem Karneval in Köln oder Düsseldorf werden mehr Frauen angemacht, belästigt, bestohlen und auch vergewaltigt als es Silvester 2016 in Köln passiert ist. Doch wird nun der Karneval verboten? Nein! Ein Milliardengeschäft ....
Und so werden Flüchtlinge, die bleiben dürfen, bald als Billigarbeitskräfte verheizt. Und hinter Gittern gibt es noch eins drauf an Ausbeutung..

Das Unmögliche zu wollen ist die Voraussetzung dafür, das Mögliche zu schaffen.“ (Karl .Liebknecht)
Legen wir alle unsere unterschiedlichen Denkweisen zur Seite!
Solidarisiert Euch mit den Menschen hinter Gittern!
Fordern wir gemeinsam die Rechte der Gefangenen als Arbeiter/innen, am ersten Mai und danach!
Schreit es heraus, wenn der DGB über Arbeiterrechte spricht, aber weiterhin Gefangene Werbe-Fähnchen für sich kleben lässt.

Es lebe die Tradition des ersten Mai!
Hoch die internationale Solidarität!
Für die Freiheit und die Rechte der Arbeiter/innen hinter Gittern !

i.A. kritischer und kämpfender Gefengener in den Kerkern der BRD

Kontakt
Knastschadenkollektiv (bei facebook)
Für Hilfe bei Haftangelegenheiten schreibt mir persönlich, per Papierpost, per Mail:
André Borris M.a Moussa Schmitz
HS Trakt JVA
Simonshöfchen 26
42327 Wuppertal

Mittwoch, 21. Dezember 2016

ALLE JAHRE WIEDER! SILVESTER ZUM KNAST !



Für den 31. Dezember rufen wir zu Protesten vor der JVA Köln-Ossendorf auf! Aber auch zu Solidaritäts-bekundungen! Um unserer Wut auf das Knastsystem Ausdruck zu verleihen! Um solidarische Neujahrsgrüße an die Gefangenen zu richten! Wir wollen die Freiheit für alle Gefangenen!

Kommt und sendet Euren Freund/inn/en, Angehörigen & Mitstreiter/inne/n, aber auch den Euch nicht bekannten Gefangenen laute Grüße!

Kommt als Clique, Familie, Freundeskreis, Aktionsgruppe während des 31.12. und der ganzen Silvesternacht vor den Knast, feiert für Gefangene trotz der Mauern sichtbar Silvester, seid kreativ und macht genug Lärm, um Eure Botschaften zu den Gefangenen rüber zu bringen!

Um 19 Uhr wird es eine angemeldete Kundgebung mit Konzert auf der Rochusstraße geben, direkt gegenüber den Frauen-Haft-Häusern. Als Anlaufpunkt gibt es einen Lautsprecherwagen, den Ihr gerne für Reden und Beiträge nutzen könnt. Das Herumschwirren um den Knast müsst Ihr ganz privat selber machen.

Kommt an den Knast!
Zeigen wir dem Strafsystem, dass wir es ablehnen!
Zeigen wir den Gefangenen, dass wir sie 
nicht vergessen! 



FÜR GESELLSCHAFT OHNE KNÄSTE

und ohne Reglementierung unserer Spaziergänge

 

Mittwoch, 16. November 2016

PRISONTOUR vor den Mauern

Konzert vor dem Knast Köln-Ossendorf

Freitag 18.11., ab 18 Uhr

Es ist schwer, mit dem Lautsprecher über die Mauern des Knastes in Köln Ossendorf zu kommen.
Und es können längst nicht alle drinnen erreicht werden, da die Hafthäuser vereinzelt stehen.
Trotzdem versuchen einige "verrückte" Musiker/innen das.

Es wäre gut, wennauch noch viele Kölner/innen an die Knastmauer kämen, damit die Musiker/innen dort nicht alleine stehen. Besonders Engagierte könnten mit Megaphonen an der Knastmauer entlang gehen und den Gefangenen vom grad stattfindenden Konzert berichten und ihnen die Soligrüße aller Versammelten draußen, besonders der Musiker/innen übermitteln. Kommt vorbei, Ihr, die Ihr nicht eingespert seid!

Zum Hintergrund:
Vom 4. November bis zum 17. Dezember tourt eine Gruppe “Straßenmusikerallerlei“ vor deutsche und schweizer Knäste, um die Gefangenen drinnen ein musikalisches Zeichen der Solidarität über die Mauern zu schicken.

„Wir wollen damit die Unterstützen, die keine Möglichkeit auf Selbstbestimmung und freie Bewegung haben und die jede Solidarität brauchen, in einer Gesellschaft, die diesen Scheiß nicht nur zulässt, sondern die Betroffenen diffamiert und beschimpft. Wir hoffen, dass bei den Knästen möglichst viele Leute mit dabei sind und ordentlich Rabatz machen. Kommt vorbei...“

Dabei werden sie vom 16. - 20. November auch im Rheinland sein. Genauer stehen folgende Termine:

16.11. Solikonzert in Köln auf dem Wagenplatz „Wem Gehört die Welt“ an der Krefelder

17.11. Solikonzert in Bonn im Oskar Romero Haus

18.11. Knastkonzert in Köln Ossendorf

20.11. Knastkonzert in Aachen

Dienstag, 23. August 2016

Für die Zerstörung aller Mauern--- Alternativen zu Knast und Strafe. (Veranstaltungen zu Transformative Justice)


„Eine Gesellschaft ohne Knäste“ dient uns als Idee, als Möglichkeit
 uns Gedanken über Alternativen zum herkömmlichen Strafsystem zu machen
 und dies auch im Hier und Jetzt in konkretes Handeln umzusetzen. Dazu
 will das Anarchistische Forum Köln in Kooperation mit dem
 Autonomen Knastprojekt Köln. eine kleine
 Reihe von Veranstaltungen organisieren, die sich mit schon vorhandenen
 oder/und zu entwickelnden Konzepten beschäftigen werden.





 Den Anfang macht am 6.Oktober ab 19.00 ein Film zur „Restorative
 Justice“. Anschliessend wollen wir uns kritisch mit dieser Form der
„Koproduktion öffentlicher Sicherheit“ im Kontext neoliberaler Ethik
auseinandersetzen und als Libertäre und
Antiknastaktivist*innen uns unter dem Titel „Gegen den sozialen
 Frieden – für soziale Aufstände und Revolutionen“ der „Transformative
 Justice“ annähern, die ja im Rahmen einer feministischen Knastkritik
 schon Eingang auch in unsere Debatten gefunden hat.
Dazu haben wir den anschließenden Freitag, 7.Oktober ebenfalls ab 19.00 Uhr eingeplant..

 ......Weitere Termine zu dem Thema nicht ausgeschlossen...


Freitag, 17. Juni 2016

Haberfeldmagazin

Erinnerung an alte Zeiten 

Wir haben Dokumentationen und Einschätzungen 
zu einem Kampf, an dem wir beteiligt waren, erst 
jetzt, 2016, ins Netz gestellt. 
Ob das auch heute noch lesenswert ist, könnt 
Ihr selbst entscheiden;
https://we.riseup.net/haberfeld-magazin 

(Wir entschuldigen uns bei Interessierten, die mög-
licherweise in die Irre gelaufen sind, weil hier 
zunächst ein anderer Platz angegeben wurde
http://haberfeldmagazin.bplaced.net/r1/
Diese Seite wurde ohne Vorwarnung und ohne 
unser Wissen gelöscht)

Es handelt sich um die Erstellung und Herausgabe 
einer unzensierten systemkritischen Anti-Knast-Zeitung 
aus dem Knast heraus. Kritisch-aktive Gefangene 
und eine kritische Öffentlichkeit sollten erreicht werden
als Lesende und sich Einmischende.. 
Eigentlich kaum möglich, da Knastzeitungen immer 
der Zensur der Knastleitung unterliegen. Doch nach 
rausgeschmuggelten Texten und im Knast gestalteten 
Seiten wurde die Zeitschrift draußen gedruckt, an 
Gefangene gratis verschickt, war sie draußen für 
Gruppen und in  linken Buchläden verfügbar.

Das klappte etwa ein Jahr lang und entwickelte Anläufe
zu einer radikal orientierten Gefangenenbewegung. 
Ein "Netzwerk Knast" sollte lokale Kämpfe miteinander 
koordinieren.

Warum es dann nicht weiter ging, wird im Audio-Teil 
der Website berichtet.

Zur Geschichte von Haberfeld und kritischen 
Gefangenenzeitungen siehe auch

Gefangenenzeitungen z.b. HABERFELD....Freiheit ist unteilbar (1985)

Haberfeld- Zeitschrift f.Ausgegrenzte und Weggeschlossene (Interview 2016)

http://akpradio.podspot.de/post/mit-durchblick-aufs-haberfeld-reminiszenz-an-haberfeld-jva-straubing/